Zwei Kinder sitzen bei einem Sehtest auf Stühlen. Ein Kind trägt eine spezielle Brille. Das andere Kind hält sich mit dern Hand ein Auge zu.

Geben Sie Kindern eine Chance

Jeannine Seeger Allgemein

Während der Schulzeit wurde Simons Sehkraft immer schwächer.

Welches sind Ihre schönsten Kindheitserinnerungen?
Das Spielen im Freien oder die ersten Erfolge in der Schule?
Diese schönen Momente wurden Simon immer öfter getrübt. Mal schimpfte seine Mutter wegen eines Lochs in der Hose – aber er hatte den Stein wirklich nicht gesehen und war deswegen gestolpert. Oder der Lehrer ermahnte ihn aufzupassen, aber Simon konnte die Buchstaben an der Tafel kaum lesen. Was war mit ihm los?

In Deutschland durchläuft jedes Kind die Schuleingangsuntersuchung.
Bei dieser Untersuchung ist auch immer ein Sehtest vorgesehen. In Ghana, wo Simon lebt, ist das anders.
Als kleiner Junge hatte er schon Sehprobleme, doch fiel es niemandem auf.
Die Eltern arbeiteten hart und oft mit kleinen Gelegenheitsjobs, um ihn und seine drei Geschwister zur Schule schicken zu können. Eine gute Bildung war ihnen eine Herzensangelegenheit.

Simon wird blind – und niemand merkt es?

Seine Eltern kämpften dafür, dass ihre Kinder es irgendwann leichter als sie haben werden.
Simon wollte ihnen keine Sorgen bereiten. Er hörte in der Schule ganz besonders gut zu, denn die Tafel konnte er nicht mehr lesen. Bei den Hausaufgaben half ihm sein bester Freund.

Eine Sehschädigung beginnt oft schleichend.

Die Probleme werden zunächst überspielt; der Gang ins Krankenhaus verzögert.
In Simons Wohnort gab es keine Ärztin, keinen Arzt, die hätten helfen können, so dass die Sehbehinderung immer weiter voranschritt.
In Ghana erblinden auch Kinder schon am Grauen Star – einer Erkrankung, die in den meisten Fällen operiert werden kann.
Viel häufiger als bei uns kommen Kinder bereits blind zur Welt. Grund dafür sind Infektionen im Mutterleib, denn es fehlt auch an Schwangerenvorsorgen. Nicht alle Eltern unterstützen dann ihre Kinder so wie die von Simon. Manche sind verunsichert, andere schämen sich vor ihren Nachbarn.

In entlegenen Regionen wird Blindheit mitunter stigmatisiert.

Eric (3.v.l.) und sein Team für die Augenuntersuchungen.

Aber Sie haben die Situation von blinden und sehbehinderten Kindern verbessert. Denn Sie unterstützen Initiativen wie unsere ghanaische Partnerorganisation New Horizon Foundation of the Blind (NHFB). Seit über zehn Jahren können hier blinde und sehbehinderte Kinder in der Volta-Region gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen. Sie lernen mit Brailleschrift und bewegen sich sicher mit ihrem Blindenstock zum Unterricht. Die Kinder freuen sich über die Chancen, die sie durch Ihre Unterstützung erhalten.

 

Simon hat Glück

Simon versuchte die Hoffnung nicht zu verlieren, dass auch er irgendwann einen Schulabschluss machen könnte. Dann wurde in seiner kleinen Gemeinde Augenuntersuchungen angekündigt. Zunächst wurde er in seiner Schule getestet; dann kam ein größeres Team mit einem Augenarzt. Der Augenarzt untersuchte Simon lange und gründlich. Würde er ihm helfen können?
Doch die Sehschädigung bei Simon war nicht heilbar. Aber dann kam ein anderer Mann auf ihn zu: Eric. Er trug eine Sonnenbrille und tippte mit einem langen weißen Stock auf den Boden vor sich. Eric, der Direktor von NHFB, erklärte ihm, dass es ein Förderzentrum gibt. Hier lernen junge Menschen mit Sehschädigung mit den Fingerspitzen zu lesen oder mit einer Sprachausgabe das Internet zu benutzen. Endlich – Simon kann zur Schule gehen.

Ein Hoffnungsschimmer für Simon!

Der Abschied von seiner Mutter fiel ihm schwer, aber in den Ferien würde er sie wieder besuchen. Als erstes bekam Simon einen langen weißen Stock wie Eric und lernte, wie er sicher über das Schulgelände laufen kann. Dabei trug er die neue Hose, die ihm seine Mutter gekauft hatte. Denn hinfallen wird Simon nicht mehr. Simon strahlt über das ganze Gesicht: Er freut sich auf das Lernen im Förderzentrum und in der Schule. Simon freut sich auf ein eigenständiges Leben.

Diese Freude geben wir gerne an Sie weiter: Ihre Spende macht den Unterschied. Dank Ihnen können wir Projekte wie dieses in Ghana unterstützen und Kindern eine faire Chance auf ein selbstbestimmtes Leben geben. Deshalb unterstützen wir Bildungsprojekte in Ghana, Kenia, Togo oder Kamerun.