Projekte in Deutschland

Coole Knipser

Jeder hat in seiner Stadt einen Lieblingsplatz!  Bürgerinnen und Bürger in Düsseldorf konnten sich an diesem Ort fotografieren lassen und zwar von einem ganz besonderen Team: ein sehbehinderter Jugendlicher aus Duisburg mit einem Studierenden der Fotoklasse an der Kunstakademie Düsseldorf. Ausgangs- und Treffpunkt für das Foto-Shooting war die Kunsthalle Düsseldorf, in der auch der abschließende Festabend stattfand.

Warum Fotografieren?

Fotografieren ist für sehbehinderte Kinder und Jugendliche eine hochwirksame therapeutische Methode, mit der sie ihr Restsehvermögen schulen. Erst recht wenn dies unter fachlicher Anleitung von fast gleichaltrigen jungen Menschen und außerhalb des regulären Schulunterrichts, also freiwillig, stattfindet. Zuvor schon hatte das DBHW daher ein ähnliches Fotoprojekt in der Düsseldorfer Kunstsammlung K21 veranstaltet, damals unter der Schirmherrschaft von Bundespräsidentengattin Eva Luise Köhler.

Das Projekt

Das Projekt, bei dem sich Menschen vor ihren Lieblingskunstwerken ablichten konnten, war damals so erfolgreich und hatte allen Beteiligten so viel Spaß gemacht, dass die Initiatoren Martina Waetermans, Vorstand DBHW, Regine Hauch, Verwaltungsrat DBHW, und Heribert Tigges, Geschäftsführer DBHW, schon früh an eine Neuauflage dachten. Diesmal sollte es allerdings raus aus dem Museum und mitten in die Stadt gehen.

Die Studierenden der Fotoklasse besuchten zunächst die Schülerinnen und Schüler in Duisburg und vermittelten ihnen die Grundlagen des Fotografierens. Gleichzeitig begann das DBHW eine Medienkampagne, um interessierte Bürgerinnen und Bürger auf das Projekt aufmerksam zu machen. Das Echo war groß: sobald die ersten Zeitungsberichte erschienen waren, stand das DBHW-Telefon nicht mehr still. Fast 100 Menschen meldeten sich zum Fotoshooting an ihren persönlichen Lieblingsplätzen an.

Und so sah man in der Stadt die Fototeams, wie sie bei strahlender Sonne Familien, Paare und Singles ablichteten – in der Altstadt, am Rheinufer oder sogar den Rheinwiesen auf der anderen Seite.

Künstlerisch unterstützt wurde das Foto-Shooting von den international bekannten Fotokünstlern Prof. Thomas Ruff, Prof. Benjamin Katz und Prof. Harald Fuchs. Großzügig zeigte sich die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West, die das Projekt mit 15.000 € förderte. Schirmherr war Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers.

Nach der Aktion stellte die Kunsthalle die bei dem Shooting entstandenen Porträts für einen Tag in ihren Räumen aus. Parallel zu der Ausstellung fand ein Fest für alle Beteiligten im Museum statt. Dabei wurde auch Bilanz gezogen: neben der Freude, die das ungewöhnliche Projekt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereitete, konnten mit den Spenden, die aus der Fotoaktion entstanden, weitere Projekte für Sehbehinderte in Düsseldorf, Duisburg und Afrika unterstützt werden.

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