Mitteilungen
Bildungsprojekte in Afrika
Blinde Kinder und Jugendlichen in den dortigen Regelschulen lernen bald zusätzlich zum regulären Unterricht Braille-Schrift und können Unterrichtsinhalte taktil erfahren. So erhalten sie einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und legen den Grundstein für ein unabhängiges Leben.
In vielen Regionen Afrikas wird Blindheit weiterhin als Stigma gesehen. Eltern schicken ihre blinden und sehbehinderten Kinder nicht zu Schule, da sie ihnen nicht zutrauen, diese auch erfolgreich abzuschließen. Deshalb arbeitet das Deutsche Blindenhilfswerk mit Organisationen vor Ort zusammen, die Eltern überzeugen, damit diese ihre Kinder zur Schule schicken. Außerdem bauen das DBHW und seine Partner die notwendige Infrastruktur weiter aus. Ein weiteres Ziel: Je mehr blinde Menschen aktiv und erfolgreich in einer Gesellschaft leben, umso positiver wird die Einstellung zu Menschen mit Sehbehinderung.
Beide Projekte werden kofinanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In Kenia wurden so in den letzten 15 Jahren sieben Förderzentren in Schulen gebaut und mit Hilfsmitteln eingerichtet. Das DBHW und das BMZ übernehmen nur die Einrichtung; alle Folgekosten werden vor Ort getragen. Hunderte blinde und sehbehinderte Kinder können so jedes Jahr die Schule abschließen und selbstständig leben.
In Ghana ist dies die erste Zusammenarbeit mit Kofinanzierung: Durch den Bau eines Wohnheims können eingeschränkt sehende Kinder aus entlegeneren Orten das vom DBHW eingerichtete Förderzentrum in der Stadt besuchen und ihren Bedürfnissen entsprechend ausgebildet werden.
Die Fertigstellung der Projekte ist für Frühjahr 2018 (Ghana) bzw. für Frühjahr 2019 (Kenia) geplant.
Das deutsche Ministerium übernimmt nach intensiver Prüfung 75 % der Kosten. Das übrige Viertel muss das DBHW mit Spenden finanzieren.