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Förderpreisverleihung für TANDEM INTERNATIONAL
Der Verein Tandem-Hilfen erhielt am 18.11.2019 in Duisburg den 13. Förderpreis des Deutschen Blindenhilfswerks.
„Jeder, dessen Handy klingelt, erhält eine Dauerkarte des MSV“, warnte schmunzelnd Sport- und Radiomoderator Manni Breuckmann, als er die Gäste der Preisverleihung im Veranstaltungszentrum „Der Kleine Prinz“ begrüßt. Da viele Duisburgerinnen und Duisburger im Publikum saßen überrascht es nicht, dass kurze Zeit später die erste Melodie zu hören war. „Sagte ich MSV? Ich meinte Hannover 96“, korrigierte sich Breuckmann.
Nicht nur deshalb war der Sport das bestimmende Thema des Abends: Der Preisträger -als Berliner Verein Fan der Union – organisiert seit zehn Jahren internationale Tandemcamps und längere Fahrten, beispielsweise von Berlin nach St. Petersburg oder Athen. „Was als kleine Urlaubsfahrt begonnen hat, hat sich zu einem großen Hilfsprojekt entwickelt“, betonte Thomas Nicolai, der Vorsitzende des Vereins Tandem-Hilfen. Der inklusive und die internationale Arbeit der Mitglieder schafft Gemeinschaft und Verständnis. „Und wenn die hintere Person nicht strampelt, fällt das schon auf“, erklärte Nicolai.
Während der Preisverleihung erlebten die Tandem-Mitglieder noch eine zusätzliche Überraschung: Neben dem Preisgeld erhielt der Verein ein neues knallgelbes Tandem für seine Arbeit. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Singer-Songwriterin CassMae. Außerdem sangen die Preisträger selbst geschriebene „Liebeslieder an das Fahrrad“.
Nachdem regelmäßig Tandem-Teams aus Tschechien, Polen, der Ukraine, Russland und den baltischen Staaten nach Deutschland reisten, wird nun der Wunsch stärker, auch in diesen Ländern Tandem-Camps zu organisieren. Deshalb wurde das Projekt TANDEM INTERNATIONAL ins Leben gerufen, welches sich in einer bundesweiten Ausschreibung durchsetzte. Im nächsten Jahr wird der Verein seine Erfahrungen bei der Organisation solcher Camps inklusive Finanzierung, Sponsorensuche oder eigene kleine Reparaturen an die mittel- und osteuropäischen Partner weitergeben. „Das Ziel ist, dass in jedem nLand eine Ansprechperson für alle Fragen rund ums Tandem zur Verfügung steht und den Sport aktiv fördert“, so Nicolai.
Den Wandel in der Arbeit des Deutschen Blindenhilfswerks hin zu stärker integrativen und internationalen Themen, die auch den Preisträger auszeichnen, unterstrich der Beigeordnete Thomas Krützberg bei seinem Grußwort der Stadt: „Während früher das Deutsche Blindenhilfswerk vor allem vom Krieg erblindeten Menschen half, unterstützt es heute hilfebedürftige blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland, Osteuropa, Ost- und Westafrika sowie vereinzelt in Asien und Mittelamerika.“ Der Laudator und ehemalige Geschäftsführer Heribert Tigges erinnerte daran, dass in der Vergangenheit so manches Thema von der Förderpreisverleihung in die Stadt Duisburg getragen wurde: „Vor einigen Jahren wurde eine Preisträgerin für ihre Audiodeskriptionsprojekte ausgezeichnet. Einige Jahre später sprach sie die erste Live-Audiodeskription im Theater Duisburg.“
Und vielleicht geht bei der nächsten Preisverleihung auch der Wunsch von Manni Breuckmann in Erfüllung: „Ein Projekt mit Fußball wäre schön.“