Internationale Projekte

Ein kleiner Reisebericht: Zehn Tage, drei Projekte

Während des zehntägigen Aufenthalts besuchte Simone Henzler mit ihrem kenianischen Kollegen von SOK, Tom Ng‘eno, drei aktuelle Projekte in Kenia. In Kapsokwony, einer Kleinstadt an der Grenze zu Uganda, wurde ein Förderzentrum mit Wohnheim für blinde und sehbehinderte Kinder gebaut und eingerichtet. Des Weiteren wurden Eltern, Lehrpersonal und Gemeindemitglieder in Schulungen für die Bedürfnisse und Fähigkeiten blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher sensibilisiert. Nun ist das Projekt abgeschlossen und die Verantwortung liegt in den Händen der Schulleitung und der kenianischen Regierung. Die positiven Erfahrungen aus anderen Projekten in Kenia und der Elan der Lehrerinnen und Lehrer in Kapsokwony stimmen uns hoffnungsfroh: Viele der Lehrerinnen und Lehrer, die nicht im sonderpädagogischen Förderbereich arbeiten, wollen nun Braille-Schrift lernen. Zehn Kinder mit Sehschädigung lernen neben dem regulären Unterricht bereits im Förderzentrum. Nur der Bezug des Wohnheims muss noch warten: Bis Juli sind wegen Corona die Internate in Kenia geschlossen. Leider musste wegen der Pandemie auch die sonst übliche angemessene und fröhliche Eröffnungsfeier ausfallen.

Regelungen zur Eindämmung der Pandemie begleiteten die Projektleiterin auf ihrer Reise genauso wie in Deutschland. In Kenia herrscht eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum und ab 22 Uhr eine Ausgangssperre. Überall sind Desinfektionsmittelspender und regelmäßig, beispielsweise vor Betreten eines Supermarktes, wird kontaktlos die Temperatur gemessen.

Nach den Schulschließungen von März bis Dezember im letzten Jahr geht die Arbeit in den Schulen aber nun weiter. Anders die Situation in Krankenhäusern, wie Simone Henzler bei ihrem zweiten Projektbesuch bemerkte: In Kenia steigen die Zahlen der Corona-Infizierten aktuell rapide an. 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi haben SOK und das DBHW eine Augenstation in einem Krankenhaus aufgebaut. Eigentlich war die Augenstation nun schon arbeitsfähig, aber dann kam Corona. Die Augenstation wird aktuell für die Unterbringungen von Coronakranken und -verdachtsfällen genutzt. Im Laufe des Jahres soll die Augenabteilung ihren Betrieb aber voll aufnehmen.

Das dritte Projekt führte Simone Henzler an die kenianische Küste nach Kilifi. Hier wurde Ende 2020 mit dem Bau eines Berufsförderzentrums begonnen. Die Baumaßnahmen waren durch die Pandemie nicht beeinträchtigt. Die Mauern wachsen schnell; die Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort stimmen optimistisch. In Kilifi haben wir 1998 die erste Grundschule in Kenia mit einem Förderzentrum unterstützt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gut hier die Förderung der blinden und sehbehinderten Kinder wirkt- und das kontinuierlich über viele Jahre. Das Berufsförderzentrum entsteht auf dem gleichen Grundstück wie die Schule, und wir sind uns sicher: Dieses Projekt wird genauso erfolgreich und langlebig wie das allererste!

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