Geschichten

Dr. Uddin – Augenarzt im Dauereinsatz

Der Augenarzt Dr. Akhter Uddin aus Bangladesch hat eine glanzvolle Karriere vorzuweisen: Nachdem er Medizin studiert hatte, spezialisierte er sich auf Augenmedizin. Währenddessen besuchte er Deutschland und nahm an Fortbildungen teil. Sein Talent und seine Fingerfertigkeit machten ihn zu einem angesehenen Augenspezialisten und Katarakt-Chirurgen, der schon viele Menschen am grauen Star operiert hat. Er arbeitet heute in einer privaten Praxis in der Hauptstadt Dhaka, und sein Einkommen reicht für ein angenehmes Leben mit seiner Frau und den beiden Kindern.

Also könnte er sich entspannt zurücklehnen? Nicht so Dr. Uddin! Schon seit Jahren verbringt er seine arbeitsfreien Tage in Habiganj, einer armen Gegend
im Nordosten des Landes. Hier liegt das Pro-Kopf-Einkommen unter einem US-Dollar pro Tag und die Analphabetenrate bei 65%. Dementsprechend fehlen vielen Menschen die finanziellen Mittel für medizinische Untersuchungen oder gar Behandlungen. Dr. Uddin kennt die Nöte der Menschen, schließlich hat sein Vater hier schon als Allgemeinmediziner gearbeitet.

Deshalb gründete er 2001 mit weiteren Ärzten den Verein CRUD (Committee for Rural and Urban Development/Komitee für ländliche und städtische Entwicklung). Mit ihnen startete er die „Freitagsklinik“ und verbrachte wöchentlich seinen einzigen freien Tag in der Stadt Habiganj und in den umliegenden Dörfern. Hier untersuchte und behandelte Dr. Uddin die arme und mittellose Bevölkerung – kostenlos. Dabei wurden er und seine Kollegen von einem deutschen Förderverein unterstützt.

Und wenn es knapp wurde, steckte er sein privates Geld in das Projekt.

Seit fast zehn Jahren betreibt Dr. Uddin die Augenklinik AMRI in Habiganj. Hier arbeitet regelmäßig ein angestelltes Team, und die Klinik ist bekannt in der Region für seine qualitativ hochwertige Arbeit.

Heute werden ärmere Menschen hier regelmäßig untersucht.

Dr. Uddin arbeitet zwar noch immer in Dhaka, aber er verbringt weiterhin seine freien Tage in der Klinik in Habiganj und hilft mit. Seit über zwanzig Jahren.

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